München/Moskau – Während in München bei der Sicherheitskonferenz nach einer diplomatischen Lösung für die Ukraine-Krise gesucht wird, plant Moskau eine weitere Machtdemonstration. Für Samstag wurde der Beginn eines weiteren Großmanövers angekündigt. Die Militärübung unter Einbeziehung strategischer Truppen sowie ballistischer Raketen werde von Kreml-Chef Wladimir Putin persönlich beaufsichtigt, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. Putin selbst sprach von einer „Verschlechterung der Lage“.
In München begann die Sicherheitskonferenz mit deutlichen Warnungen an Russland. Annalena Baerbock (Grüne) verurteilte den russischen Truppenaufmarsch an der ukrainischen Grenze als „absolut inakzeptable“ Drohung „gegenüber uns allen“. Die Außenministerin warnte abermals vor massiven Konsequenzen im Fall eines Vorgehens Russlands gegen die Ukraine. „Wir als Deutschland sind bereit, selber dafür einen hohen wirtschaftlichen Preis zu bezahlen. Deswegen liegen für mich, liegen für uns, alle Optionen auf dem Tisch, auch Nord Stream 2.“ US-Außenminister Antony Blinken hob die enge Zusammenarbeit mit der Bundesregierung hervor. „Deutschland ist unser Partner erster Wahl“ bei der Suche nach einem diplomatischen Weg. Putin sei „ein wenig überrumpelt von dieser Solidarität“.
Verteidigungsminister Lloyd Austin warnte derweil in Warschau vor einer neuen Flüchtlingsbewegung in Europa. „Wenn Russland weiter in die Ukraine einmarschiert, könnte Polen Zehntausende von vertriebenen Ukrainern und anderen Menschen über seine Grenze strömen sehen.“