Berlin – Viele Unternehmen finden schon jetzt nicht genügend qualifizierte Fachkräfte – das Problem dürfte sich in den kommenden Jahren verschärfen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will gegensteuern und auch darauf setzen, dass mehr Arbeitnehmer über die Regelaltersgrenze hinweg freiwillig länger arbeiten.
Habeck sagte dem „Handelsblatt“: „Man sollte flexibel länger arbeiten können. Das wäre ein doppelter Gewinn: Wer will, kann sein Wissen, sein Können, seine Erfahrung noch länger einbringen.“ Davon könnten Betriebe und die Gesellschaft profitieren. „Und wir könnten dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Wir sollten also über so etwas wie ein Renteneintrittsfenster sprechen, kein fixes Alter.“
In einem Papier des Ministeriums heißt es, der Fachkräftemangel werde sich in den kommenden Jahren verschärfen. Gleichzeitig würden die Digitalisierung und die Transformation hin zur Klimaneutralität den Fachkräftebedarf erhöhen und verändern. Die Bundesregierung werde ihre Fachkräftestrategie weiterentwickeln. So solle ein Rahmen geschaffen werden, damit Beschäftigte mindestens bis zur Regelaltersgrenze arbeiten und gegebenenfalls freiwillig darüber hinaus – zum Beispiel durch eine Flexibilisierung des Renteneintritts, verbunden mit finanziellen Anreizen, länger zu arbeiten.