Mängel bei Abbrüchen

von Redaktion

Recherchen decken enorme Missstände auf

Essen – Einer Umfrage des Recherchenetzwerks Correctiv.Lokal zufolge gibt es in deutschen Krankenhäusern und Arztpraxen zahlreiche Missstände bei Schwangerschaftsabbrüchen. Rund ein Viertel aller Befragten nannte Probleme bei der medizinischen Versorgung, wie etwa schwerwiegende Komplikationen, verweigerte Schmerzmittel oder fehlende Aufklärung, heißt es gestern von dem Recherche-Netzwerk.

Fast ebenso viele Frauen schildern demnach, dass sie durch medizinische Fachkräfte unwürdig behandelt, bloßgestellt oder unter Druck gesetzt worden seien, ihre Schwangerschaft fortzuführen.

Wie die Rechercheeinheit weiter mitteilte, wurden 1505 Frauen zu ihren Erfahrungen beim Schwangerschaftsabbruch befragt. So ergäben sich „teils erschreckende Einblicke in ein Thema, das öffentlich kaum besprochen wird“.

Demnach sei das medizinische Angebot für Abtreibungen in Deutschland generell eher schlecht: Nur 38 Prozent der öffentlichen Kliniken bieten Schwangerschaftsabbrüche nach der sogenannten Beratungsregel an. Rund 100 000 Abbrüche wurden laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2020 vorgenommen. Doch immer weniger Einrichtungen nehmen Abbrüche vor, so Correctiv.

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