Berlin/Kiew – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat bei seinem Antrittsbesuch in Israel eine militärische Intervention der Nato in der Ukraine erneut ausgeschlossen: „Wir werden nicht militärisch eingreifen. Das gilt für die Nato, das wird sie nicht tun, und auch für alle anderen. Das wäre in dieser Situation falsch“, sagte er.
Die Kämpfe in der Ukraine haben gestern weiter an Härte gewonnen. Vor allem im Südosten gab es schwere Gefechte. Zudem marschieren russische Truppen weiter auf Kiew zu. Russland teilte mit, die südukrainische Großstadt Cherson unter Kontrolle zu haben, die Ukraine dementierte. Mit der Einnahme Chersons könnte Russland den ukrainischen Nachschub schwer treffen,
Russland und die Ukraine wollten gestern Abend erneut verhandeln. Ergebnisse waren bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht bekannt. Eine langfristige Besatzung wäre nach Ansicht des britischen Verteidigungsministers Ben Wallace eine Herausforderung. Russland müsse sich auf „Jahre des Widerstands“ einstellen. Der Vorsitzende des Bundeswehrverbands, André Wüstner, rechnet mit einem Guerillakrieg in den Großstädten.