Wien – Der Ukraine-Krieg beeinflusst nun auch die Endphase der Atomverhandlungen mit dem Iran. Russlands Außenminister Sergej Lawrow forderte am Samstag zusätzlich Garantien von den USA, dass Moskau nicht benachteiligt werde, wenn Washington seine international gültigen Iran-Sanktionen aufhebt. Die westlichen Sanktionen wegen des Ukraine-Krieges dürften nicht Moskaus Recht auf freien Handel, die wirtschaftliche, militärische und technische Zusammenarbeit mit dem Iran beeinträchtigen, sagte Lawrow.
Der Deal, der seit dem Ausstieg der USA auf Eis liegt, sollte Teheran am Bau einer Atombombe hindern und der Islamischen Republik zugleich eine Perspektive auf wirtschaftliche Zusammenarbeit bieten. Seit Monaten vermitteln in Wien die verbliebenen Vertragspartner China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Russland, um den Atompakt zu retten. Dafür müssten die USA die Sanktionen gegen Teheran aufheben und der Iran die Auflagen wieder einhalten.
Die Verhandlungen stehen kurz vor dem Abschluss. Für die nächsten Tage werde mit einem Ministertreffen der an der Vereinbarung beteiligten Länder in Wien gerechnet, hieß es aus diplomatischen Kreisen am Sonntag. Zunächst schien eine solche Zusammenkunft bereits am Wochenende möglich.