Sabotage auf Ölfeldern

von Redaktion

Kriminelle wollen Libyen ins Chaos stürzen

Tripolis – Ausgerechnet in Zeiten lukrativ-hoher Weltmarktpreise wird Libyens Ölindustrie von Produktionsausfällen durch Sabotageakte geplagt. „Ich verfolge mit Besorgnis Berichte über die Schließung von Ölfeldern“, twitterte gestern die UN-Sondergesandte für das Bürgerkriegsland, Stephanie Williams. „Die Blockierung der Ölförderung entzieht allen Libyern ihre wichtigste Einnahmequelle.“ Kriminelle Banden hätten auf mehreren Ölfeldern Ventile von Ölpumpen geschlossen, teilte Libyens staatliche Ölgesellschaft NOC mit. Dem Unternehmen fielen deshalb nun jeden Tag 330 000 Barrel Erdöl weg, das Land verliere täglich umgerechnet knapp 32 Millionen Euro. Angesichts der derzeit hohen Ölpreise zielen die Verantwortlichen nach Ansicht der NOC darauf ab, „Libyen ins Chaos zu stürzen“.

Angriffe auf die Ölproduktion verschärften die ohnehin schwierige wirtschaftliche Lage im Bürgerkriegsland weiter. Die UN-Sondergesandte Williams ist zudem besorgt über Berichte zur Einstellung mehrerer ziviler Flüge. „Die Bewegungsfreiheit im ganzen Land ist ein Grundrecht.“ Betroffen sind Inlandsflüge zwischen Ost und West.

Hintergrund ist, dass das gespaltene Land seit Kurzem wieder zwei konkurrierende Regierungen hat – eine im Westen und eine im Osten.

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