Rosenheimer Rocker-Boss verurteilt

von Redaktion

36-Jähriger muss wegen Zwangsprostitution zehn Jahre in Haft

Frankfurt/Rosenheim – Wegen Zuhälterei und schwerer Zwangsprostitution ist ein Mann aus Rosenheim vom Landgericht Frankfurt zu insgesamt zehn Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt worden. Darüber hinaus zog das Gericht 200 000 Euro ein, die der 36 Jahre alte Angeklagte drei Frauen abgenommen hatte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Der ursprünglich als Präsident der Rockervereinigung Hells Angels in Rosenheim wirkende Angeklagte hatte die drei zwischen 17 und 36 Jahre alte Frauen im Zeitraum von April 2019 bis Dezember 2020 in verschiedenen Wohnungen und Hotels in Frankfurt und Bayern untergebracht, wo sie der Prostitution nachgingen. Dabei mussten die Frauen ihre Einkünfte fast vollständig abführen. Auf Widerworte soll der Angeklagte mit Schlägen reagiert haben. Deshalb wurde er auch wegen Körperverletzung verurteilt. Von einer der Frauen hatte er zudem 30 000 Euro verlangt, um sich von ihm „freizukaufen“. Das Gericht wertete dies als eine versuchte Erpressung.

Vor Gericht hatte der Angeklagte die Vorwürfe weitgehend eingeräumt. Die Sache war ans Tageslicht gekommen, nachdem sich eine der Frauen ihrer Mutter offenbart hatte. Diese veranlasste über die Polizei die Festnahme des Angeklagten. Seit Mitte Oktober lief in Frankfurt der Prozess gegen ihn. Im Strafmaß lag das Gericht auf der Höhe der Staatsanwaltschaft. dpa

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