München – Corona-Rekord in Bayern: Am Sonntag erreichter die Sieben-Tage-Inzidenz ein neues Allzeithoch von 1938. Damit schob sich der Freistaat wieder auf Platz zwei der aktuell am stärksten von Infektionen betroffenen Länder. Experten sehen eine noch höhere Dunkelziffer, aber gleichzeitig keine Notlage in den Kliniken.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) warb erneut eindringlich für das Impfen. Die rund 25 Prozent Ungeimpften in der Bevölkerung seien selbst von schweren Krankheitsverläufen viel stärker bedroht und „dann auch teilweise mit hoher Viruslast hochansteckend unterwegs“, sagte er unserer Zeitung.
Er warb weiterhin für eine allgemeine Impfpflicht. Lauterbach rief die Befürworter im Bundestag auf, sich hinter einem Modell zu versammeln. „Es ist nicht sinnvoll, sich als Impfpflichtbefürworter gegenseitig die Stimmen wegzunehmen. Aus meiner Sicht müssen wir die beiden Anträge für eine Impfpflicht in einen gemeinsamen Antrag überführen, für den wir dann auch eine Mehrheit erreichen können.“
Die Länder forderte Lauterbach auf, diese Woche aus dem Kritik- in den Krisenmodus zu wechseln und den geplanten neuen Gesetzesrahmen klug zu nutzen. Hier gibt es lauten Protest der Länder, die dem Bund vorwerfen, einfache Schutzmaßnahmen wie die Maskenpflicht auszuschließen. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warnte, so stehe man im Herbst neuen Mutationen „schutz- und wehrlos gegenüber. So ist das weitgehende Weglassen der Maske verfrüht und kann zum Beispiel in der Schule rasch zu einer ,Durchseuchung‘ führen“. hor/cd