Lafontaine verlässt die Linke

von Redaktion

Austritt nach 17 Jahren – Schröder droht SPD-Ausschluss

Saarbrücken/München – Zehn Tage vor der Landtagswahl in seiner saarländischen Heimat ist der frühere Linken-Chef Oskar Lafontaine aus der Partei ausgetreten. Die Linke vertrete die Interessen der Arbeitnehmer und Rentner nicht mehr ausreichend, sagte er zur Begründung. Die „auf Völkerrecht und Frieden orientierte Außenpolitik“ stehe außerdem nicht mehr im Mittelpunkt.

Im Saarland habe die Bundespartei zudem über Jahre ein „Betrugssystem“ zugelassen, in dem mit „manipulierten Mitgliederlisten“ Mandate vergeben würden. Lafontaine, bislang Chef der Linksfraktion im Saarland, kam mit seiner Entscheidung einem möglichen Parteiausschluss zuvor.

Der heute 78-Jährige hatte 2005 wegen eines Streits mit seinem damaligen Parteikollegen Gerhard Schröder der SPD den Rücken gekehrt und wirkte bei der Gründung der neuen Linkspartei mit.

Alt-Kanzler Schröder droht nun zur gleichen Zeit ein Parteiausschluss: Vier SPD-Verbände haben am Donnerstag ein Verfahren beantragt. Grund ist Schröders Engagement für russische Staatskonzerne und seine Nähe zu Präsident Putin.

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