Zehn Millionen auf der Flucht

von Redaktion

Bundesregierung rechnet inzwischen mit deutlich mehr Menschen

München – Durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine sind nach UN-Angaben inzwischen rund zehn Millionen Menschen in die Flucht getrieben worden. Sie seien entweder an andere Orte innerhalb der Ukraine oder aus dem Land geflüchtet, erklärte Filippo Grandi, Chef des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR).

Die höchste Zahl an Flüchtlingen aus der Ukraine hat bisher Polen aufgenommen. In Deutschland registrierte die Bundespolizei bislang 218 301 Kriegsflüchtlinge, wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Sonntag mitteilte. Zwar kontrolliere die Bundespolizei derzeit verstärkt. Da es aber keine festen Grenzkontrollen an den Binnengrenzen gebe, könne die Zahl tatsächlich wesentlich höher liegen.

Die Bundesregierung richtet sich darauf ein, eine Million Menschen für längere Zeit in Deutschland aufzunehmen, berichtet „Bild am Sonntag“. Ursprünglich sei die Regierung von 340 000 ausgegangen.

Stimmen aus FDP und Grünen fordern eine bessere Koordination auf nationaler und internationaler Ebene. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte, es würden „viele, viele weitere Menschen kommen. Wir werden von der europäischen Außengrenze verteilen müssen.“ FDP-Politiker Joachim Stamp sagte: „Wir werden die Vertriebenen nur menschenwürdig unterbringen können, wenn wir sie auf viele Länder verteilen.“ Vize-Bundestagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) sprach sich für einen nationalen Krisenstab im Kanzleramt aus. Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) regte die Einführung von „Willkommensklassen“ nach dem Vorbild von 2015 an.

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