Moskau – Russlands Präsident Wladimir Putin hat überraschend angekündigt, für Gaslieferungen in den Westen nur noch Zahlungen in der Landeswährung Rubel zu akzeptieren. Betroffen sind demnach Staaten, die Russland als „unfreundlich“ bezeichnet, darunter die EU-Länder und die USA. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck warf Putin Vertragsbruch vor.
Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen vermutet: „Letztlich handelt es sich wohl um eine Retourkutsche auf die verhängten Sanktionen.“ Die USA und andere westliche Länder hatten einen großen Teil der russischen Währungsreserven eingefroren. Dadurch hatte der Rubel enorm an Wert verloren.
Nach der Ankündigung Putins legte die Landeswährung gegenüber dem Dollar kräftig zu. Bei Tim Kehler, Vorstand des Branchenverbandes Zukunft Gas, stieß Putins Manöver auf Irritation: „Welche Auswirkungen das auf den Gashandel konkret haben wird, können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzen.“ Es mache aber den Eindruck, dass die Sanktionen wirkten und Putin intern zunehmend unter Druck gerate. mas/dpa