Wasserburg – Der Rücktritt der drei Wasserburger Kommandanten hat ein Nachspiel: Niko Baumgartner und seine Stellvertreter Rudi Göpfert und Stefan Gartner werfen Bürgermeister Michael Kölbl (SPD) mangelnde Wertschätzung gegenüber der Feuerwehr vor. Nach einer schriftlichen Presseerklärung der zum 1. April zurückgetretenen Kommandanten reagiert auch der Rathauschef mit harschen Worten: Kölbl spricht von einer „Schlammschlacht“.
Fest steht: Zwischen der Rathausspitze in Wasserburg und der Feuerwehrleitung ist das Vertrauensverhältnis so gestört, dass es auch keinen Rücktritt vom Rücktritt geben wird. Das Fass zum Überlaufen brachte eine Debatte um die Ausstattung des geplanten neuen Feuerwehrhauses mit einer überörtlich dienenden Atemschutzübungsstrecke.
Sie gibt es bisher nicht im nördlichen Landkreis. Das Mittelzentrum Wasserburg hätte sie, so der Wunsch des Kreisfeuerwehrverbandes, im Neubau mit anbieten können.
Rund um die Frage, ob und wie viel der Landkreis finanziell fördert, war es zu Kommunikationspannen zwischen Kölbl und der Feuerwehrkommandantur gekommen. Sie wirft dem Bürgermeister außerdem vor, nicht ausreichend zu informieren und Versprechen nicht eingehalten zu haben. Auch nach der Rücktrittserklärung habe es an Empathie gegenüber den Kommandanten gefehlt. Brisanz erhält die Krise durch die Tatsache, dass auch die ehemalige Ordnungsamtsleiterin von Wasserburg, Claudia Schaber, ihrem Ex-Chef Kölbl – selber Feuerwehrler – vorwirft, nicht kameradschaftlich zu handeln. Der Feuerwehrreferent des Stadtrates, Armin Sinzinger, kritisiert ebenfalls den Bürgermeister. Der Rücktritt der Kommandanten sei angesichts der Vorfälle „konsequent“. Kölbl sieht keine Chance mehr für eine sachliche Auseinandersetzung. HEIKE DUCZEK