Kreml will Kämpfe drosseln

von Redaktion

Hoffnungsschimmer im Ukraine-Krieg – Kiew fordert Sicherheit

Istanbul – In die Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine kommt Bewegung: Bei einem Treffen am Dienstag in Istanbul hat Moskau zugesagt, die Kampfhandlungen im Norden bei Kiew und Tschernihiw zurückzufahren. Man wolle so Vertrauen aufbauen, sagte Vize-Verteidigungsminister Alexander Fomin. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu lobte die Fortschritte. Der Krieg müsse „jetzt enden“.

Die Regierung in Kiew forderte erneut harte Sicherheitsgarantien des Westens im Gegenzug für einen möglichen neutralen Status. Chefunterhändler David Arachamia schlug dazu ein „internationales Abkommen“ vor, in dem Länder wie die USA, China oder auch Deutschland als Garanten auftreten sollten. Darin sei ein Mechanismus vergleichbar dem Nato-Artikel 5 angedacht, der die Unterzeichner verpflichtet, einem angegriffenen Partner beizustehen. Gebietsabtretungen an Russland lehnt Kiew ab.

Fomin sagte, die Ukraine bereite einen Vertrag über einen neutralen Status ohne Atomwaffen vor. Die ukrainischen Vorschläge werden nach Angaben der russischen Delegationsleitung nun geprüft, Wladimir Putin vorgelegt und „entsprechend beantwortet“.

Russland schien am Nachmittag seine Ankündigung in die Tat umzusetzen: Der ukrainische Generalstab teilte mit, in der Region um Kiew und die Großstadt Tschernihiw werde der Abzug einzelner russischer Einheiten beobachtet.

Im Gegenzug für Zugeständnisse an Moskau will die Ukraine offenbar auch die Möglichkeit eines EU-Beitritts aushandeln. Russlands Unterhändler Wladimir Medinski sagte, sein Land habe „keine Einwände“.

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