Helsinki – Finnland strebt angesichts des Ukraine-Krieges in die Nato. „Es gibt keine andere Möglichkeit, Sicherheitsgarantien zu haben, als im Rahmen der Abschreckung und der gemeinsamen Verteidigung der Nato“, sagte Regierungschefin Sanna Marin am Mittwoch bei einem Besuch in Schweden. Dem Parlament in Helsinki wurde ein Bericht über die nationale Sicherheit vorgelegt, der als Basis für die Debatte zu einem Nato-Beitritt dienen soll.
Der von der Regierung in Auftrag gegebene Bericht verweist insbesondere darauf, dass nur die Nato-Mitgliedsstaaten unter den berühmten Artikel 5 des Bündnisses fallen und demnach im Angriffsfall militärische Unterstützung erhalten würden. Auch Marin führte den Artikel 5 an. Finnland brauche diesen Schutz.
Bisher ist Finnland EU-, aber nicht Nato-Mitglied. Die militärische Neutralität des Landes hatte lange großen Rückhalt in der Bevölkerung. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine hat sich die Zustimmung der Finnen zu einem Nato-Beitritt in Umfragen nun auf rund 60 Prozent verdoppelt.
Auch Schweden schließt einen Beitritt zu der westlichen Militärallianz nicht aus, zeigt sich aber zurückhaltender als der Nachbar. Regierungschefin Magdalena Andersson betonte, dass „nichts ohne Risiko ist“, wenn Schweden nun beitrete. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte den Ländern eine Schnell-Mitgliedschaft in Aussicht gestellt.