München – Die Krankenhäuser in Oberbayern können ab sofort wieder aufschiebbare Operationen durchführen. Die Regierung hatte im November wegen der hohen Corona-Belastung angeordnet, alle elektiven Eingriffe auszusetzen. Diese Anweisung war seitdem immer wieder verlängert worden, zuletzt Anfang April. Am Ostermontag ist sie ausgelaufen.
Dennoch ist die Corona-Belastung in vielen der 76 oberbayerischen Kliniken nach wie vor groß. Noch immer sind viele Betten mit Covid-Patienten belegt. Von Normalbetrieb könne noch keine Rede sein, betonte ein Regierungssprecher unserer Zeitung. „Insgesamt spüren wir aber eine leichte Entspannung.“ Krankenhäuser, die nach wie vor mit Personalengpässen zu kämpfen haben, könnten planbare OPs weiterhin schieben. Dort, wo es Spielräume für Hüft- oder Knie-Operationen gibt, sind sie aber ab sofort wieder möglich. In den vergangenen Monaten habe sich viel aufgestaut, sagte der Regierungssprecher. Für Menschen, die seit Monaten auf einen Eingriff warten, ist diese Lockerung eine gute Nachricht.
Roland Engehausen, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft, sieht in der Entscheidung einen „verständlichen Schritt“. Das wäre seiner Meinung nach in ganz Bayern möglich. Er betont aber: „Die Pandemie ist in den bayerischen Kliniken noch nicht vorbei.“ Es werde einige Wochen dauern, bis die aufgeschobenen Operationen aufgeholt sind. Denn es gebe nach wie vor infektionsbedingte Personalausfälle, die die Kapazitäten begrenzen. Engehausen: „Die Kliniken brauchen in dieser Pandemiephase dringend eine finanzielle Absicherung.“ kwo