Wiesn ohne Corona-Regeln

von Redaktion

Söder: Keinerlei Auflagen mehr möglich – Heute Entscheidung

München – Das Oktoberfest soll ohne Corona-Regeln und Auflagen stattfinden. Heute will die Stadt München ihre Entscheidung bekannt geben. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warnte eindringlich vor einer neuerlichen Absage. „Aus juristischer Sicht gibt es keinen Grund, die Wiesn zu verweigern. Das Oktoberfest wäre auch menschlich und mental wichtig“, sagte Söder im Interview mit unserer Zeitung.

Das mit sechs Millionen Besuchern größte Volksfest der Welt, 2020 und 2021 wegen Corona abgesagt, ist heuer für 17. September bis 3. Oktober geplant. Söder hält weder Corona noch den Ukraine-Krieg für einen Absage-Grund. „Mein Gefühl ist, dass die Menschen Hoffnung brauchen. Wir sollten ihnen diesen Moment des Verschnaufens und die Lebensfreude nicht verwehren.“ Corona-Auflagen oder eine Hotspot-Regelung für München oder die Festwiese schloss Söder aus. „Dafür gibt es nach dem Ampel-Gesetz keine Rechtsgrundlage.“ Er verwies auf das Hausrecht der Wirte im Zelt, betonte aber: „Eine generelle Vorgabe gibt es nicht. Es gibt auch keinen Anlass, jetzt zu überdrehen oder gar auf Vorrat die Leute auszusperren.“

Auch die zweite Bürgermeisterin in München, Katrin Habenschaden (Grüne), wirbt für die Wiesn. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hatte öffentlich bekundet, für ihn persönlich sei ein Bierfest nur schwer vorstellbar, wenn gleichzeitig in Münchens Partnerstadt Kiew Menschen in einem brutalen Angriffskrieg getötet würden. Er soll intern zudem erwogen haben, die Wiesn nur für Geimpfte und Genesene zu öffnen – was rechtlich nicht mehr geht. cd

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