München – Der rasante Anstieg der Baukosten bremst den Wohnungsbau in Bayern: Die Mehrheit der genossenschaftlichen und kommunalen Wohnungsunternehmen will neue Bauprojekte auf Eis legen. Auch Sanierungen bestehender Wohnungen werden sich verzögern. Das ergab eine Umfrage des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen (VdW) unter seinen knapp 500 Mitgliedsunternehmen. Falls der Preisanstieg nicht gestoppt wird, wollen demnach 60 Prozent der Mitglieder des Verbands Neubau- und Modernisierungsprojekte zurückstellen. Betroffen wären rund 3500 Wohnungen ab 2023.
„Die Wohnungswirtschaft kämpft schon lange mit den steigenden Baukosten“, sagte Verbandsdirektor Hans Maier. „Doch die jüngsten Kostensteigerungen sind für unsere Mitgliedsunternehmen kaum noch zu tragen.“ Aktuelle Bauvorhaben werden laut VdW im Vergleich zur ursprünglichen Kostenkalkulation um über 20 Prozent teurer.
Dem VdW gehören 493 bayerische Wohnungsunternehmen an. Die aktuelle Entwicklung kommt laut Verband zu einer Unzeit – die Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt sei weiterhin groß, die Branche stünde vor einer großen Herausforderung.