Frankfurt – Ende Juni beginnen die ersten Sommerferien in Deutschland. Nach zwei Corona-Jahren mit teils starken Reisebeschränkungen ist die Nachfrage groß: Reiseveranstalter berichten von kräftig gestiegenen Buchungen für den Sommer, die seit einigen Wochen das Niveau vor der Corona-Krise übertreffen. Zudem lassen sich Sonnenhungrige die schönsten Wochen des Jahres teils mehr kosten. Sie buchten beispielsweise längere Urlaube und mehr Luxushotels, erläutert Branchenprimus Tui.
„Der Urlaub steht nach langem Verzicht in diesem Jahr ganz oben auf der Wunschliste der Deutschen, selbst steigende Energiekosten und zunehmende Inflation tun diesem Wunsch keinen Abbruch“, beschreibt Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbandes, die Lage. Nachträgliche Preiserhöhungen oder Kerosinzuschläge schließen Tui, „Der Touristik“ und Co. für bereits gebuchte Reisen aus.
Für Schnäppchen-Jäger könnte es allerdings keine gute Saison werden. Denn: Viele Veranstalter haben zwar einen großen Teil der Flug- und Hotelkontingente im vergangenen Jahr zu damaligen Preisen eingekauft. Je näher das Abreisedatum allerdings rückt, desto teurer kann es für Kurzentschlossene werden, weil die Reise möglicherweise nicht mehr aus dem bestehenden Kontingent bedient werden kann. Nach Einschätzung von Tui-Chef Fritz Joussen könnte es heuer deshalb weniger Last-Minute-Schnäppchen geben.
Nach einer Umfrage der GfK-Konsumforscher im Auftrag des Bayerischen Zentrums für Tourismus möchten 69 Prozent der Befragten, die generell verreisen, in diesem Sommer auf jeden Fall in den Urlaub fahren.