München – Die FDP legt Kanzler Olaf Scholz (SPD) nahe, gemeinsam mit Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron nach Kiew zu reisen. „Es gab meiner Einschätzung nach ein kleines Zeitfenster, in dem Olaf Scholz hätte gut reisen können, im Moment müsste er sich vor Ort sehr schwierigen Fragen stellen“, sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, unserer Zeitung. „Vielleicht klappt ja demnächst eine Reise gemeinsam mit Macron.“
Die FDP-Politikerin forderte von Scholz mehr Tempo bei Waffenlieferungen an die Ukraine. „Manchmal glaube ich, dass auch der Kanzler keinen Bezug zur Armee hat“, kritisierte sie. Scholz habe zweifellos starke Auftritte im Parlament gehabt, etwa seine Zeitenwende-Rede, „aber danach wurde es dann doch wieder äußerst still. Das reicht eben nicht: Der Zeitdruck ist zu groß.“
Strack-Zimmermann sagte, sie erwarte einen langen Krieg, der nicht vor 2023 ende. Auch Scholz sagte in einem Interview bei „Antenne Bayern“: „Ich befürchte, viel länger als wir hoffen mögen.“ Putin glaube noch, er erreiche sein Ziel eines russischen Imperiums, „wenn er da alles niedergebombt hat“. Das werde nicht funktionieren. cd