Elmau – Mit einem 600 Milliarden Dollar umfassenden Investitionsprogramm für Entwicklungsländer wollen die G7-Staaten der „Neuen Seidenstraße“ Chinas Konkurrenz machen. Das Geld soll vor allem in Infrastruktur fließen. Allein die USA wollen 200 Milliarden Dollar an öffentlichen und privaten Mitteln bereitstellen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte an, Europa stelle 300 Milliarden Euro zur Verfügung. weitere 65 Milliarden kommen aus Japan.
Zum Auftakt des G7-Gipfels gestern auf Schloss Elmau demonstrierten die Staats- und Regierungschefs zudem Einigkeit des Westens gegenüber Russland. „Uns eint der Glaube an die Demokratie und an die Rechtsstaatlichkeit“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Wenige Stunden vor den Beratungen wurden aus Kiew erstmals seit drei Wochen wieder russische Raketeneinschläge gemeldet. Die sieben führenden demokratischen Industrienationen sicherten der kriegsgeplagten Ukraine weitere Hilfe im Kampf gegen die russische Aggression zu. Heute soll der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zum Gipfel zugeschaltet werden.
US-Präsident Joe Biden kündigte als weitere Strafmaßnahme ein Importverbot für russisches Gold an. Beim US-Vorschlag einer Preisobergrenze für russisches Öl zeigte sich die EU-Kommission hingegen zurückhaltend.
Am Wochenende fanden in München und Garmisch-Partenkirchen Demonstrationen von Gipfelgegnern statt – allerdings mit weniger Teilnehmern als im Vorfeld erwartet. Die Proteste verliefen weitgehend friedlich, vereinzelt wurden Aktivisten festgenommen.