Stammstrecke dramatisch teurer

von Redaktion

Heftiger Streit mit Bund droht – Fertigstellung wohl nicht vor 2034

München – Bayerns größtes Verkehrsprojekt wird wohl um weit über eine Milliarde Euro teurer. Dramatische Mehrkosten und Verspätungen gefährden den schon laufenden Bau der zweiten Stammstrecke. Nach Informationen unserer Zeitung sind rund 1,5 Milliarden Euro Mehrkosten zu erwarten, eine Fertigstellung keinesfalls vor 2034.

Nach offizieller Lesart sollte die Stammstrecke 2028 fertig sein, nach früheren Berechnungen sogar 2026. Die letzte Kostenschätzung waren 3,8 Milliarden Euro, inklusive Risikopuffer. Nun würden die 5 Milliarden durchschlagen, und zwar weit, sagen Beteiligte.

„Es ist komplett unklar, wer die Mehrkosten tragen wird“, heißt es. Stadt und Freistaat sehen primär den Bund in der Pflicht, weil die bundeseigene Bahn mit der Planung betraut ist. Die Gespräche darüber sind jedoch schon vor ihrem Beginn geplatzt. Für heute wurde in München eigentlich Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) erwartet. Aus der Staatsregierung wollten Ministerpräsident Markus Söder und sein Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) mit ihm reden, von der Stadt Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne). Am Mittwochabend ließ Wissing nach Informationen unserer Zeitung den Termin aber ohne Angabe von Gründen und Alternativen platzen – ein politischer Eklat.

Der Bau der zweiten Stammstrecke hat im Westen bei Laim sowie am Marienhof bereits begonnen. Für den Ost-Abschnitt hingegen besteht noch nicht einmal Baurecht. Hinzu kommen Umplanungen für das U-Bahn-Netz, etwa die geplante U9 zwischen Hauptbahnhof und der Münchner Freiheit.  cd/dw/mik

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