München – In Kürze sollen tausende Arbeitskräfte aus der Türkei die Arbeit an deutschen Flughäfen aufnehmen. Die Bundesagentur für Arbeit hat am Mittwoch eine generelle Erlaubnis erteilt, um die Visa für rund 2000 Fälle zu beschleunigen. Trotzdem dürften die massiven Probleme im Flugreiseverkehr noch Wochen bleiben.
Der Arbeitgeberverband der Bodenabfertigungsdienstleister im Luftverkehr hatte um die erleichterte Einreise von 2000 türkischen Arbeitskräften gebeten. Sie sollen als Serviceagent für die Passagierabfertigung, Lader, Fahrer oder am Check-In arbeiten; nicht im Luftsicherheitsbereich. Der Lohn ist auf mindestens 14,25 Euro pro Stunde festgelegt, plus Unterkunft und Feiertagszuschläge.
Europaweit häufen sich derzeit Verspätungen, Flugabsagen und Gepäckverlust, weil Mitarbeiter fehlen. Auch bei unserer Zeitung meldeten sich etliche Betroffene mit teils skurrilen Umbuchungen.
Der Frankfurter Flughafen-Betreiber Fraport kündigte an, das werde noch zwei bis drei Monate „auf dem gegenwärtigen Niveau“ mit Streichungen weitergehen – gerade in den Ferien. „Die Sommer-Peaks kommen noch.“
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) rüffelte die Personalpolitik der Branche öffentlich. Es sei einer der Gründe für die Schwierigkeiten, dass „zu viele weggeschickt“ worden seien, sagte er im Bundestag mit Blick auf den Personalabbau während der Corona-Krise. Zudem seien Arbeitsbedingungen nicht attraktiv genug. Das müsse sich generell verbessern, sagte der Kanzler. mm