München – Die Probleme an den Flughäfen sowohl bei der Bereitstellung von Flügen als auch bei der Abfertigung halten an. In München gibt es weiterhin große Probleme bei der Gepäckabfertigung. In mehreren Hallen stapeln sich herrenlose Koffer, zumeist von Umsteigern, berichteten Beschäftigte. Entsprechende Beweisbilder liegen unserer Zeitung vor. Die Flughäfen haben für das Be- und Entladen der Flugzeuge eigene Firmen beauftragt, die große Personalnot haben. Die Unterdeckung betrage mehrere hundert Köpfe. In München soll der Engpass besonders bei Abfertiger Swissport Losch bemerkbar sein. Die Firma bestreitet das. Die sogenannte Gepäckermittlung, ebenfalls an Subfirmen delegiert, sei „permanent im Fluss“, sagte ein Flughafensprecher. In Frankfurt stapeln sich derzeit 20 000 Gepäckstücke.
Erst am Donnerstag hatte die Lufthansa in München und Frankfurt erneut mehrere hundert Kurzstreckenflüge gestrichen, auch die Lufthansa-Tochter Eurowings reduzierte ihr Angebot. Zur Stabilisierung der Flugpläne sind von der Lufthansa in den nächsten Tagen auch mehr Leer- oder „Geisterflüge“ vorgesehen, berichtet der „Spiegel“ – bis nächsten Donnerstag 364 ab Frankfurt. Dabei könnte es auch darum gehen, den Passagieren liegen gebliebenes Gepäck hinterherzuschicken.
Derweil kündigte Eurowings an, die bereits erhöhten Ticketpreise um weitere „mindestens zehn Prozent“ nach oben anzupassen, um Kostensteigerungen aufzufangen. Die gesamte Flugbranche verzeichnet kräftige Aufschläge. Am stärksten verteuerten sich seit 2019 Flüge nach Spanien, nämlich um durchschnittlich 65 Prozent. dw