München – In der Diskussion um die Baukostenexplosion bei der zweiten Stammstrecke in München gehen die Grünen auf Konfrontationskurs. Neben dem Abgeordneten Martin Runge plädierte auch ihr Verkehrsexperte im Landtag, Markus Büchler, für einen Baustopp. „Das ist ein CSU-Projekt“, es sei „gegen den Rat von Fachleuten“ durchgedrückt worden. Angesichts prognostizierter Baukosten von nun 7,2 Milliarden Euro wolle er eine genaue Auflistung möglicher Abrisskosten.
Bisher beziffert das Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter pauschal auf zwei Milliarden Euro. Büchler rechnet nur mit „ein paar hundert Millionen“. Der Bahn-Manager Klaus-Dieter Josel erklärte, in das Projekt seien 200 Firmen eingebunden. Es drohten Vertragsstrafen, sollten Bund oder Bayern aussteigen.
Bernreiter erklärte im Landtag, dass sein Ministerium eine neue Nutzen-Kosten-Analyse für das Großprojekt in Auftrag gegeben habe. Ein Ergebnis wird im Oktober erwartet. Bayern werde das Projekt weiterfinanzieren. Mehrere Abgeordnete mahnten ein besseres „Controlling“ an. Die SPD fordert eine „parlamentarische Untersuchung“, ob die CSU die Kostensteigerung seit 2021 vertuschte. dw