Lange Schlangen an den Tafeln

von Redaktion

Caritas alarmiert: Immer mehr Menschen bedürftig – Wartelisten

München – Die rasant steigenden Lebenshaltungskosten zwingen immer mehr Menschen, Unterstützung bei Lebensmitteltafeln zu suchen. Wie der Caritasverband im Erzbistum München und Freising gestern berichtete, hat sich die Zahl der Bedürftigen in den letzten Wochen sowohl im Großraum München als auch im ländlichen Bereich verdoppelt.

„Bei der Tafel in Dachau liegt die Warteliste für Neuanmeldungen bei über 300 Personen“, sagte Gabriele Stark-Angermeier, Vorständin des Caritasverbands. Die Tafel in Prien (Kreis Rosenheim) wurde vor dem Ukraine-Krieg von 360 Menschen besucht. Nun sind es über 500. Tendenz steigend. Auch in den Kreisen Fürstenfeldbruck, Miesbach, Freising und Erding steigen die Zahlen der Bedürftigen stark. Betroffen sind junge Familien, die etwa durch Long-Covid in Finanznot geraten sind, Rentner, Geringverdiener und geflüchtete Ukrainer. „Die Tafeln können die Notlage nicht auffangen. Die Politik ist dringend gefordert, die Regelsätze der sozialen Grundsicherung endlich auf das Niveau der tatsächlichen Lebenshaltungskosten anzuheben.“ Erschwert werde die Situation durch den spürbaren Rückgang bei den Lebensmittelspenden aus den Supermärkten.

Diözesan-Caritasdirektor Hermann Sollfrank beklagte, dass sich durch die rasant steigenden Preise die Kluft zwischen Arm und Reich weiter vergrößert. Das sei sozialer Sprengstoff, „wenn wir da nicht gegensteuern“.  cm

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