Berlin/München – Die Bundesnetzagentur warnt vor einer Verdreifachung der Gasrechnung für private Haushalte ab 2023. „An den Börsen haben sich die Preise zum Teil versiebenfacht. Das kommt nicht alles sofort und nicht in vollem Umfang bei den Verbrauchern an, aber irgendwann muss es bezahlt werden“, sagte Netzagentur-Chef Klaus Müller. Es sei „absolut realistisch“, dass Kunden, die derzeit 1500 Euro im Jahr für Gas bezahlen, künftig mit 4500 Euro und mehr zur Kasse geben werden.
Die EU-Kommission schlägt zur Einsparung vor, die Heiztemperatur in Büros im Winter auf 19 Grad Celsius zu begrenzen. Das steht im Entwurf für den Gas-Notfallplan und soll von Oktober bis März gelten – notfalls angeordnet durch die Mitgliedstaaten.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigte an, möglichst bald auf russisches Gas zu verzichten. Sommer und Frühherbst würden wohl „sehr hart“. In Deutschland halten Experten eine Wiederaufnahme russischer Lieferungen nach den aktuellen Pipeline-Arbeiten für möglich. Moskau werde dieses Machtinstrument nicht aus der Hand geben.