Berlin – Die Bundesnetzagentur hält es für möglich, dass sich die Gaspreise auf hohem Niveau erst einmal stabilisieren. „Es hat in dieser Woche keinen signifikanten Preissprung mehr gegeben, obwohl Nord Stream 1 abgeschaltet wurde“, sagte der Präsident der Behörde, Klaus Müller, der „Bild am Sonntag“. „Das könnte bedeuten, dass die Märkte den Ausfall russischer Lieferungen bereits eingepreist und wir ein Gaspreis-Plateau erreicht haben.“
Seit einer Woche fließt kein Gas mehr durch Nord Stream 1. Der Transport wurde für jährliche Wartungsarbeiten unterbrochen. Die Arbeiten sollen nach Angaben der Betreibergesellschaft bis 21. Juli dauern. In Deutschland gibt es aber die Sorge, dass die Pipeline auch danach nicht wieder in Betrieb genommen wird.
Eine zentrale Bedeutung für die Lieferungen hat eine Turbine, die sich zuletzt zur Wartung in Kanada befand. Am Wochenende forderte der russische Gazprom-Konzern, Siemens solle die Rückgabe in die Wege leiten. Gazprom hatte die Drosselung der Lieferungen wiederholt mit der fehlenden Turbine begründet. Die Bundesregierung hält dieses Argument für vorgeschoben.