Gas: EU erwägt Sparzwang

von Redaktion

Zweistufiger Notfallplan – Pipeline-Lieferungen angekündigt

Brüssel – Angesichts des drohenden Stopps russischer Gaslieferungen will die EU-Kommission die Mitgliedsländer im Notfall zu Einsparungen zwingen. Der Brüsseler Notfallplan sieht ein zweistufiges Verfahren vor: Zunächst sollen die Staaten auf freiwilliger Basis 15 Prozent ihres Gasbedarfs einsparen. So könnten etwa Heizungen auch in Privathaushalten gedrosselt und Laufzeiten von Atom- oder Kohlekraftwerken verlängert werden. Sollte dies bis Ende März nicht ausreichen, will die Kommission Zwangsmaßnahmen verhängen.

Nach dem Ende einer Routinewartung sind für heute Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 angekündigt. Das geht aus vorläufigen Daten des Netzbetreibers Gascade hervor. Schon vor Beginn der jetzigen Wartung von Nord Stream 1 hatte der russische Staatskonzern Gazprom die Lieferungen durch die Pipeline auf 40 Prozent gedrosselt und dies mit dem Fehlen einer Turbine begründet. Die Bundesregierung sieht darin einen Vorwand. Laut Wirtschaftsministerium handelt es sich lediglich um eine Ersatzturbine. Laut Putin geht Ende Juli allerdings eine andere Turbine regulär in Reparatur.

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