Berlin – Finanzminister Christian Linder bekräftigte sein Nein zu einer Fortführung des Tickets oder einer Nachfolgeregelung. „Das 9-Euro-Ticket ist eine befristete Maßnahme, genau wie der Tankrabatt. Deshalb sind im Bundeshaushalt weder eine Fortsetzung des Tankrabatts noch Mittel für eine Anschlussregelung für das 9-Euro-Ticket vorgesehen“, sagte der FDP-Chef der Funke-Mediengruppe. Bei dem Ticket finanzierten die Steuerzahler ein nicht kostendeckendes Angebot. Es zahlten auch jene, die es – wie auf dem Land – nicht nutzen könnten.
Widerspruch kam aus der eigenen Koalition. „Offensichtlich ist das Potenzial eines bezahlbaren ÖPNV in Deutschland riesig und das bundesweite 9-Euro-Ticket ein Erfolgsmodell, für das wir eine Anschlussregelung finden sollten – nicht zuletzt auch aus klimapolitischer Sicht“, sagte Grünen-Chefin Ricarda Lang dem „Tagesspiegel“. Bei der Suche nach Geld dafür sei man zu Gesprächen über die Streichung umwelt- und klimaschädlicher Subventionen bereit.
Auch SPD-Chefin Saskia Esken forderte Verhandlungen über eine Nachfolgeregelung. „Verkehrsminister Volker Wissing und sein Ministerium müssen nun zügig mit den Ampel-Fraktionen und den Bundesländern ins Gespräch gehen und einen geeigneten Vorschlag für die Weiterentwicklung des 9-Euro-Tickets vorlegen“, sagte sie.
Derweil stellt das günstige Angebot andere Verkehrsbranchen vor Schwierigkeiten. So meldete rund die Hälfte aller Reise- und Fernbusunternehmen bei einer Blitzumfrage eine rückläufige Nachfrage nach den eigenen Angeboten, wie der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen mitteilte.