München – Die im Zuge der Rettung des Energiekonzerns Uniper beschlossene Gas-Umlage gilt voraussichtlich ab 1. Oktober. Für jede Kilowattstunde werden zusätzliche 1,5 bis fünf Cent zusätzlich fällig, sagte gestern Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Ohne Mehrwertsteuer. „Kommt sie dazu – und bisher war es immer so – können es bis zu 1200 Euro werden“, warnte Detlef Fischer, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft. Gemeint sind die Kosten für ein Einfamilienhaus mit rund 20 000 Kilowattstunden Verbrauch im Jahr. „Für eine kleine Wohnung bedeutet das Mehrkosten zwischen 150 und 500 Euro“, sagte Fischer.
Während Robert Habeck weitere Hilfen versprach, mahnte Fischer Augenmaß an: „Finanzielle Hilfen vom Staat sollte es nur sehr zielgenau geben: Es ist über alle Parteien Konsens, dass alle Appelle nichts helfen, nur durch Preissignale werden die Leute zum Energiesparen animiert.“
Wie sich die Gas-Umlage auf Stromkunden auswirkt, ist unklar: „Stand jetzt gilt die Umlage auch für Gaskraftwerke – und hier könnte der Effekt fatal sein“, sagte Fischer. Denn auf dem Strommarkt bestimmten teure Kraftwerke den Preis für alle Erzeuger – aktuell sind das die Gas-Kraftwerke. Denkbar sei aber auch ein gegenläufiger Effekt: Hohe Preise für Kraftwerksgas könnten die Strompreise auch senken. „Solange wir etwa durch Kohle genug Ersatzleistung am Netz haben – ist das ein von der Bundesregierung gewünschter Effekt: Er macht Gaskraftwerke unrentabler und drängt sie damit aus dem Netz.“ Dann würde das teure Gas den Strommarkt weniger belasten. mas