Deutschland fällt zurück

von Redaktion

Wirtschaftsleistung stagniert, während EU-Staaten Wachstum melden

Wiesbaden/Luxemburg – Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal nicht gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Vergleich zum Vorquartal unverändert, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Beobachter fürchten nun eine Rezession im Herbst, vor allem wegen der teuren Energie. Deutschland ist in Europa besonders stark von Gasimporten aus Russland abhängig.

In den ersten drei Monaten des Jahres 2022 war das Wachstum in Deutschland noch deutlich höher als ersten Berechnungen zufolge: Von Januar bis März legte das BIP nicht wie zunächst geschätzt um 0,2 Prozent, sondern um 0,8 Prozent zu, wie die Statistiker mitteilten. Im zweiten Quartal dämpften die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit anhaltender Corona-Pandemie, gestörten Lieferketten, steigenden Preisen und dem Krieg in der Ukraine das Wachstum.

In der Eurozone wuchs die Wirtschaft im zweiten Quartal um 0,7 Prozent zum Vorquartal, wie das europäische Statistikamt in Luxemburg auf Grundlage einer Schnellschätzung mitteilte. In der EU legte das BIP um 0,6 Prozent zu.

Mehrere Länder veröffentlichten am Freitag ihre Daten: Am kräftigsten wuchs die Wirtschaft in Schweden mit 1,4 Prozent. In Spanien legte das BIP um 1,1 Prozent zu, laut Behörde wegen kräftigen Konsums. Italiens Wirtschaft wuchs um 1,0 Prozent, in Frankreich und Österreich lag das Wachstum bei 0,5 Prozent, laut Statistikern wegen guter Zahlen im Außenhandel. EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni nannte die Zahlen für den Euroraum eine „gute Nachricht“. Die Zahlen überträfen die Erwartungen.

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