München – In die festgefahrene Debatte um eine Verschiebung des Atomausstiegs kommt neue Bewegung. Mehrere EU-Staaten drängen nach Recherchen der Deutschen Presse-Agentur auf eine Nutzung der Kernkraft in Deutschland auch über das bislang gesetzlich festgeschriebene Enddatum 31. Dezember hinaus.
Aus Sicht von Ländern wie Ungarn, Rumänien, der Slowakei und Frankreich könnte ein Weiterbetrieb deutscher Atomkraftwerke erheblich dazu beitragen, Gas zu sparen, da in der Bundesrepublik zuletzt noch immer etwa 15 Prozent des Stroms von Gaskraftwerken erzeugt wurde. Sollte Russland seine Gaslieferungen in die EU komplett einstellen, wären dann mehr Reserven für das Heizen von Haushalten und für die Industrie verfügbar. Hintergrund der Forderungen ist der EU-Notfallplan für die Gaskrise. Er sieht vor, den nationalen Konsum von August bis März um 15 Prozent zu senken.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sich für Fracking in Niedersachsen ausgesprochen – dort gebe es „große Erdgasfelder“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“. Die umstrittene Erdgas-Gewinnung ist seit 2017 verboten