München – Weniger Klimaanlagen, weniger heizen in Büros, keine Außenbeleuchtung an staatlichen Gebäuden: Wie von der EU-Kommission angeregt, will auch die bayerische Staatsregierung ihren Energieverbrauch zwischen August und Ende März um 15 Prozent senken. Das Kabinett verabschiedete dazu am Dienstag ein Fünf-Punkte-Programm, mit dem die Ministerien und die ihnen unterstellten Behörden den Verbrauch von Gas und Strom deutlich reduzieren wollen.
Für Bereiche in öffentlichen Gebäuden, die nicht dem ständigen Aufenthalt dienen – etwa Verkehrsflächen –, könnten weitere Einsparungen möglich sein, wobei Schäden oder Frostschäden bei nicht beheizten Bereichen vermieden werden sollen. In Büros soll maximal auf 20 Grad geheizt werden. Auch sollen technische Anlagen für einen sparsameren Energieverbrauch optimiert werden. In Sanitärbereichen soll es zudem nur noch kaltes Wasser geben, Dienstreisen sollen wenn möglich vermieden oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln durchgeführt werden. Zudem soll Arbeit von zu Hause ermöglicht werden.
Ziel sei es, die Gasspeicher bereits jetzt für die Wintermonate ausreichend zu füllen, und so insbesondere eine regionale Gasmangellage in Süddeutschland zu vermeiden, erklärte die Staatskanzlei.
Aus Sicht des Bund Naturschutz ist das zu wenig. Auch die Industrie und die privaten Haushalte sowie vor allem die Kommunen müssten jetzt Energie einsparen, sagte der Vorsitzende Richard Mergner. „Diese unbequeme Wahrheit auszusprechen, traut sich Ministerpräsident Markus Söder aber offensichtlich nicht“, kritisierte er.