Ganztag an Grundschulen kippt

von Redaktion

Hilferuf der Kommunen: Fachkräfte und Geld fehlen

München – Mit Blick auf fehlendes Personal und klamme Kassen sehen die bayerischen Städte und Gemeinden keine Chance, den Anspruch auf Ganztagsbetreuung von Grundschülern wie vorgesehen zu erfüllen. „Die Kommunen sehen sich nicht in der Lage, den ab Mitte 2026 bestehenden Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter unter den derzeitigen Rahmenbedingungen umzusetzen“, schrieben die vier kommunalen Spitzenverbände gestern in einem Hilferuf. Es zeichne sich eine „dramatische Unterversorgung in der Kindertagesbetreuung“ ab. „Die Kommunen benötigen dringend Unterstützung durch den Freistaat Bayern, um die eskalierende Lage in den Griff zu bekommen“, schrieben die Spitzenverbände an die Adresse von Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU). Der Fachkräfte-Radar der Bertelsmann Stiftung geht davon aus, dass im Freistaat bis 2030 im schlimmsten Fall rund 67 000 Fachkräfte für die Betreuung von Kita- und Grundschulkindern fehlen könnten. Das heißt in der Praxis: Viele Grundschüler sind schon mittags wieder zuhause. Das schränkt berufliche Möglichkeiten gerade von Frauen sehr stark ein.

Artikel 1 von 11