Berlin – Die Bundesregierung erwägt laut Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angesichts des drohenden Energiemangels eine etwas längere Atomkraft-Nutzung. Die Kraftwerke seien zwar „ausschließlich relevant für die Stromproduktion und nur für einen kleinen Teil davon“, sagte Scholz am Mittwoch in Mülheim an der Ruhr. „Aber trotzdem kann das Sinn machen.“ Scholz verwies auf den „unterschiedlichen“ Ausbau der erneuerbaren Energien in den Bundesländern. „Sie wissen, dass das insbesondere in Bayern langsam vorangegangen ist mit dem Ausbau der Windenergie.“ Auch der Ausbau der Übertragungsnetze in den Süden sei „nicht so schnell vorangegangen, wie das geplant war“. All dies müsse berücksichtigt werden.
Vor einer Entscheidung solle aber zunächst das Ergebnis des laufenden erneuten Stresstests zur Energieversorgung abgewartet werden, sagte Scholz. Er wies auch darauf hin, dass die Gasspeicher in Deutschland derzeit besser gefüllt seien als in früheren Jahren.