München – Ein erneuter Warnstreik führt heute zu Problemen am Flughafen. Ziel ist dieses Mal der Bodenverkehrsdienstleister Swissport Losch. Von 10 bis 15 Uhr sollen die rund 600 Mitarbeiter die Arbeit ruhen lassen. Auch die Lufthansa Group ist betroffen. Wie ein Sprecher auf Anfrage unserer Zeitung mitteilte, werden heute bei Lufthansa und Air Dolomiti „vorsorglich Verbindungen zeitlich verschoben und einzelne Flüge gestrichen“. Betroffene Fluggäste würden informiert und umgebucht. Der Flughafen rät allen Passagieren, sich bei ihrer Airline zu erkundigen. Der Dienstleister arbeitet für viele Airlines.
Die Gewerkschaft Verdi fordert eine Lohnerhöhung, die über einen Inflationsausgleich hinausgeht. Swissport Losch erklärte, man habe erst gestern 10,1 Prozent mehr Lohn angeboten. Verdi fordere aktuell 11 Prozent. Man sei nicht weit auseinander, der Warnstreik sei deshalb überflüssig. Verdi begründet die hohe Forderung damit, dass das Lohnniveau bei Swissport Losch generell zu niedrig sei, um die vielen offenen Stellen besetzen zu können. Man habe den Warnstreik extra auf einen Wochentag gelegt, damit in erster Linie Geschäftsreisende und nicht Urlauber betroffen seien, sagte ein Verdi-Sprecher auf Anfrage.
Swissport Losch leistet für Airlines – ebenso wie die flughafeneigene Firma Aeroground – Passagier-, Gepäck-, Frachtabfertigung sowie Vorfeld-, Bus- und Transportdienste. Die Firma bedient in München 35 bis 40 Prozent der Flugbewegungen. Wenn Aeroground, das etwa 2000 Mitarbeiter hat, gefragt würde und Kapazitäten frei hätte, werde Aeroground aushelfen, etwa mit Busfahrern, so der Flughafensprecher.