Berlin – Bahnkunden sollen angesichts vieler Verspätungen längere Umsteigezeiten auf hunderten Fernverbindungen einplanen. In der Fahrplanauskunft und im Buchungssystem werden dafür standardmäßig einige Minuten mehr eingestellt, teilte die Bahn mit. Außerdem sollen knapp 1000 zusätzliche Mitarbeiter in Fernzügen und auf Bahnhöfen Fahrgästen etwa beim Ein- und Aussteigen und bei der Suche nach ihrem Sitzplatz helfen.
„Wir wollen das Reisen besser planbar machen“, sagte Vorstandsmitglied Michael Peterson. „Die schnellste Verbindung ist nicht immer die zuverlässigste.“ Man wolle in der Fahrplanauskunft nichts versprechen, was man nicht halten könne. Denn derzeit sind die Züge so unpünktlich wie seit Jahren nicht. Peterson sprach von einer Zumutung für Fahrgäste und Mitarbeiter. Gleichzeitig gebe es einen „historischen Run auf die Schiene“.
Längere Umsteigezeiten werden laut Peterson für etwa 800 Anschlussverbindungen hinterlegt. Je nach Verbindung könnten dies beispielsweise statt bislang 8 Minuten nun 10, 12 oder 14 Minuten sein, erklärte Peterson. Im Ergebnis kämen Fahrgäste 10, 20 oder 30 Minuten später am Ziel an. Fahrgäste können individuell auch kürzere oder längere Umsteigezeiten im System einstellen.