Bonn/München – Pendler haben im vergangenen Jahr auf dem Weg zur Arbeit täglich durchschnittlich fast 17 Kilometer zurückgelegt. Wie das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung mitteilte, haben deutschlandweit 19,6 Millionen Menschen – fast 60 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten – nicht an ihrem Wohnort gearbeitet.
Für 3,6 Millionen Pendler war der einfache Arbeitsweg länger als 50 Kilometer. In dünn besiedelten Gebieten und im Umland der großen Arbeitsmarktzentren wie Berlin, München und Hamburg seien die Strecken länger. Die Daten könnten auch die Diskussion um das 9-Euro-Ticket beleben. Noch immer ist keine Nachfolgeregelung dazu in Sicht.
„Im Vergleich aller kreisfreien Städte und Landkreise legten Pendlerinnen und Pendler in den Kreisen Ludwigslust-Parchim (27,9 Kilometer), Altmarkkreis Salzwedel (27,3 Kilometer), Märkisch-Oderland (27 Kilometer), Landsberg am Lech (26,6 Kilometer) und Dahme-Spreewald (26 Kilometer) die größten Distanzen zurück“, hieß es.
München führt die Liste der Großstädte mit den meisten Einpendlern an: Rund 400 000 und damit 45 Prozent aller in München Beschäftigten pendelten zum Stichtag 30. Juni 2021 in die Landeshauptstadt. In Frankfurt am Main waren es fast 385 000, in Hamburg 355 500, in Berlin fast 327 000. Nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit pendeln rund zwei Drittel aus den umliegenden Landkreisen nach München, ein Drittel sogar von weiter außerhalb. Nachdem die Zahl zeitweise durch Homeoffice gesunken war, dürfte sie wieder fast den alten Stand erreicht haben.