München/Rosenheim – Wegen zahlreicher Corona-Fälle beim Personal werden südlich von München mehrere Zugverbindungen ausgedünnt. Die Bayerische Regiobahn klagt über einen hohen Krankenstand. Das habe Auswirkungen auf die beiden großen Meridian-Netze: Sowohl auf der Strecke der Mangfallbahn München – Holzkirchen – Rosenheim als auch zwischen München, Rosenheim und Salzburg/Kufstein müssten einige Verbindungen ausfallen, sagte BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann. Bei einigen weiteren Zügen ändern sich die Abfahrtszeiten.
Der ausgedünnte Fahrplan tritt am Montag in Kraft, er gilt eineinhalb Wochen lang bis 8. September. Die Situation ist auch im benachbarten Oberland-Netz angespannt, berichtet eine Sprecherin Annette Luckner. Zugausfälle seien nicht ausgeschlossen.
Unterdessen warnt Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU), die extrem steigenden Strompreise gefährdeten die Rentabilität von Zugstrecken. „Bundesweit melden sich die Verkehrsunternehmen alarmiert bei uns Ministern, weil die Kosten für den Strom sich um den Faktor 15 verteuert haben“, sagte Bernreiter unserer Zeitung. „Auch die Diesel-Preise steigen stark. In manchen Regionen drohen Kündigungen von Verkehrsverträgen.“
In einer Sonder-Konferenz wollen sich die Verkehrsminister der Länder am Freitag absprechen und erheblich mehr Regionalisierungsmittel vom Bund fordern. Bernreiter stellte sich gegen Forderungen nach einer Fortsetzung des 9-Euro-Tickets. „Ein breites Angebot im ÖPNV ist mir wichtiger als ein Billigtarif“, sagte er. dw/cd