Wirtschaft für Strompreis-Deckel

von Redaktion

Brossardt: Der Staat muss eingreifen – Gasumlage wird umgebaut

München – Die bayerische Wirtschaft fordert ein rasches Handeln gegen die explodierenden Strompreise: „Der Staat muss eingreifen und das Gas aus dem Preisfindungssystem herausnehmen“, so Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft. Denn aktuell bestimmen die hohen Kosten für Gaskraftwerke den Preis für alle Einspeiser. Um Gas aus dem System zu nehmen, solle der Staat die Mehrkosten der Betreiber tragen. Ein ähnliches Modell verfolgt Spanien bereits. Damit bestimmten die zweitteuersten Energieträger, also Öl und Kohle, den Preis.

Zudem fordert Brossardt die Ersetzung der umstrittenen Gas-Umlage durch Kredite für Gas-Importeure: „Ganz ähnlich wie die staatlich abgesicherten Darlehen für Unternehmen, die von der Pandemie existenziell bedroht waren.“ Dann gebe es zumindest die Chance, dass der Steuerzahler sein Geld zurückbekomme.

In der Politik geht derweil die Debatte um die Gasumlage mit Härte weiter. Sie sei „handwerklicher Murks, das muss komplett überarbeitet werden“, sagte CSU-Chef Markus Söder. Auch der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil kritisierte die Konzeption: „Viele sind gerade schwer genervt. Wenn sich in den Köpfen das Bild festsetzt, dass alle den Gürtel enger schnallen müssen, aber manche Unternehmen zu ihren Milliarden-Gewinnen noch Milliarden vom Staat bekommen, dann ist das auf jeden Fall ungerecht.“ Der zuständige Minister Robert Habeck (Grüne) versprach Änderungen, um „Trittbrettfahrer“ auszusortieren. Unter anderem sollen Firmen, die Boni ausschütten, ausgenommen sein. com/cd

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