Ampel-Streit um Panzer für Kiew

von Redaktion

Verteidigungspolitiker fordern schwere Waffen für die Ukraine

Charkiw/Berlin – Nach ukrainischen Gegenschlägen haben die russischen Truppen den Großteil des Gebiets Charkiw im Nordosten der Ukraine und auch Teile von Cherson geräumt. In Berlin bringen die militärischen Erfolge neue Bewegung in die Debatte um die Lieferung schwerer Waffen.

Führende Politiker von SPD, Grünen und FDP fordern von ihrer eigenen Bundesregierung mehr Unterstützung für die ukrainische Militäroffensive gegen die Angreifer. Man müsse „umgehend geschützte Fahrzeuge, den Schützenpanzer Marder und den Kampfpanzer Leopard 2 liefern“, sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP): „Schon gar nicht ist dies die Zeit des Zauderns und Zögerns.“

Auch der SPD-Außenpolitiker Michael Roth fordert, das Land schnell mit neuen Waffen zu unterstützen. Es gehe auch darum, die Ukraine zu befähigen, Gebiete dauerhaft unter Kontrolle zu halten, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses. Die Grünen-Politikerin Agnieszka Brugger sprach sich dafür aus, Lieferungen zu verstärken – für Luftverteidigung, geschützten Transport, Artillerie und Schutzausrüstung. Der CSU-Außenpolitiker Florian Hahn sagte unserer Zeitung, die Industrie habe fertige Marder auf dem Hof, „sie könnten sofort geliefert werden“, auch der Leopard 1 lasse sich binnen weniger Monate fit machen. „Es verrinnt nutzlos die Zeit.“ Man müsse die Ukraine, ohne Kriegspartei zu werden, „maximal“ unterstützen.

Die russische Führung stellte erneut Verhandlungen mit Kiew in Aussicht. „Russland lehnt Verhandlungen mit der Ukraine nicht ab, doch je länger der Prozess hinausgezögert wird, desto schwerer wird es, sich zu einigen“, sagte Außenminister Sergej Lawrow. dpa/cd

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