Prüfer: Finanzloch beim BR

von Redaktion

Rechnungshof mahnt: Personalkosten senken – Reserven schmelzen

München – Der Bayerische Rundfunk steuert auf einen schweren Finanz-Engpass zu. Innerhalb von zwei Jahren würden alle Eigenmittel aufgezehrt, warnt der Oberste Rechnungshof nach Informationen unserer Zeitung. Noch größer ist das Loch bei den Pensionskosten.

Heute wird turnusgemäß der Bericht des Rechnungshofs zur Finanzlage des öffentlich-rechtlichen Senders vorgelegt. Darin warnen die Prüfer, dass alle Rücklagen dahinschmelzen. Die Finanzlage des BR sei „durchaus fordernd und bis 2024 zunehmend angespannt“, sagte ein ORH-Sprecher auf Nachfrage. Bis Ende 2024 seien wohl die letzten verbliebenen Eigenmittel von 189 Millionen Euro aufgebraucht. Die Prüfer raten, den Personalabbau konsequent fortzusetzen. „Dringend geboten“ sei es, die Personalkosten zu senken, auch mit Blick auf die betriebliche Altersversorgung. Im Deckungsstock, mit dem der BR die Pensionslasten abfedern will, prognostiziert der Rechnungshof bis 2027 eine Lücke von über einer halben Milliarde Euro. Schon in den letzten Jahren habe der Sender zu wenig Erträge aus dem Deckungsstock erzielt. Die Folge: Gelder aus dem Rundfunkbeitrag wurden in die Altersversorgung geleitet.

Der Rechnungshof mahnt seit Jahren einen harten Sparkurs beim BR an. Der neue Prüfbericht wird mit Spannung erwartet, gerade vor dem Hintergrund der Skandale im RBB in Berlin/Brandenburg. Ähnliches zeichnet sich in Bayern allerdings nicht ab. Die BR-Intendanz wurde in Umfang und Effizienz aktuell nicht geprüft. Allerdings werden die Gehälter der BR-Spitze mitsamt Zulagen, Spesen und Dienstwagen genau aufgeschlüsselt, kündigt der Sprecher an.  cd

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