49-Euro-Ticket rückt näher

von Redaktion

Fahrkarte soll bundesweit gelten – Heftiger Streit um Finanzierung

München – Bund und Länder steuern auf ein 49-Euro-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr zu. Noch aber gibt es erbitterten Streit um die Finanzierung. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sagte, ein Preis von 49 Euro sei „mein Plan – und ich halte das auch für finanzierbar“.

Das „Klimaticket“ soll bundesweit in der 2. Klasse im Nahverkehr gelten, ungefähr so wie das 9-Euro-Ticket im Sommer. Es soll laut einem Entwurf der Verkehrsminister digital und analog verfügbar sowie personalisiert sein.

Heute geht in Bremerhaven eine Konferenz der Länder-Minister mit Wissing zu Ende. Ob es eine Lösung im Geld-Streit gibt, ist offen. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) sagte unserer Zeitung: „Alle Länder betonen aber mantraartig: Ohne zusätzliche Regionalisierungsmittel für den Erhalt und Ausbau des Verkehrs wird es kein Nachfolgeticket geben.“ Konkret gehe es um um 1,5 Milliarden Euro zusätzliche Regionalisierungsmittel plus 1,65 Milliarden zur Abfederung der gestiegenen Energie- und Treibstoffpreise. Bernreiter, kein Fan vergünstigter Tickets, warnt vor Lücken im Angebot bei Bus und Bahn. Der Bund riskiere, „dass künftig Züge und Busse abbestellt werden müssen“.

Wissing konterte in einem NDR-Interview, die Länder sollten die Vertriebskosten für die Tickets – nach seinen Angaben zwei Milliarden Euro – stark senken. „Dieses Geld wäre besser investiert in das Angebot.“ Er warf den Ländern zudem fehlende Transparenz beim Umgang mit den Nahverkehrsmitteln vor. „Niemand kann nachvollziehen, wo sind die bisherigen Gelder hingeflossen.“  seb/cd/dpa

Artikel 10 von 11