Windkraft-Ausbau stockt

von Redaktion

Nur ein Projekt aus Bayern bewirbt sich bei Förder-Auktion

Bonn/München – Trotz Energiekrise kommt der Windradausbau nicht voran. Bei einer Auktion der Bundesnetzagentur hatten sich lediglich 87 Windprojekte mit insgesamt 772 Megawatt Leistung beworben. Damit gab es nicht einmal für 60 Prozent der ausgeschriebenen Menge an Windenergie Gebote. Die Zahlen lassen Rückschlüsse auf den Ausbau der Windkraft in Deutschland zu, der viel langsamer läuft als geplant. Bayern hinkt demnach besonders stark hinterher. Bei der Auktion war nur ein einziges geplantes Windrad aus Bayern vertreten, aus Niedersachsen waren es 30.

In Bayern und Baden-Württemberg wird wegen der starken Industrie viel Strom verbraucht, weshalb Bayern seit Jahren Strom zukauft. Die fehlenden Windprojekte würden die Stromlücke weiter vergrößern, warnt Hermann Albers vom Bundesverband Windenergie. „Dass die verantwortlichen Landesregierungen hier nicht längst aktiv werden, ist inzwischen nur noch als politisches Versagen zu bewerten.“ Laut Zahlen des Verbandes, die unserer Zeitung vorliegen, hat es in Bayern von Januar bis August nur vier Genehmigungen für neue Windräder gegeben. Bundesweit waren es 535, davon 126 in Niedersachsen und 112 in Nordrhein-Westfalen.

Die Bundesregierung will die Windenergie stark ausbauen. Dafür sollen auch die Genehmigungsverfahren beschleunigt werden. Bayern hatte vor Kurzem auf Druck des Bundes die Abstandsregel 10H gelockert. Laut Bundesverband der Windenergie warten in Deutschland derzeit Windräder mit insgesamt mehr als 10 000 Megawatt Leistung auf eine Genehmigung.  höß

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