Hohes Steuerplus trotz Krise

von Redaktion

Schätzung: Bis 2026 rund 110 Milliarden Euro mehr als erwartet

Berlin – Trotz Wirtschaftsabschwungs kann der Staat offenbar in den nächsten Jahren mit deutlich höheren Steuereinnahmen rechnen. Gegenüber der Steuerschätzung vom Mai könnten Bund, Länder und Gemeinden über den Prognose-Zeitraum von 2022 bis 2026 mit rund 110 Milliarden Euro mehr kalkulieren, berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Koalitions- und Schätzerkreise. Dies gehe aus den Vorlagen für die Sitzung des Arbeitskreises Steuerschätzung hervor. Der Kreis begann gestern seine Beratungen über die Herbstprognose. Das endgültige Ergebnis wird Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) morgen vorstellen.

Haupttreiber der steigenden Steuereinnahmen sei zum einen die hohe Inflation, heißt es. Je höher die Preise steigen, desto mehr Steuern nimmt der Staat ein. So spüle etwa die Umsatzsteuer mehr Geld in die Staatskassen. Zudem sei trotz Krise die Beschäftigung weiterhin auf hohem Stand, wodurch Lohn- und Einkommensteuer gut laufen.

Zugleich fließen die Steuereinnahmen in diesem Jahr trotz abflauender Konjunktur überraschend gut. So soll der Staat in den ersten neun Monaten mit gut 593 Milliarden Euro rund zehn Prozent mehr eingenommen haben als im Vorjahr.

Ebenso rechnet die Bundesregierung ab 2024 wieder mit einem deutlichen Anziehen der Konjunktur, wodurch die Steuereinnahmen nochmals zulegen. Gegenüber der Mai-Steuerschätzung kommen so Mehreinnahmen von 140 bis 160 Milliarden zustande. Allerdings hat der Bund in diesem Jahr zur Bekämpfung der Krise auch etliche Entlastungen verabschiedet, die die Einnahmen deutlich schmälern.

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