Fahrverbot für tausende Autos

von Redaktion

Beschlossen: München sperrt ab Februar Euro-4-Diesel aus

München – Die Stadt München macht mit der Einführung des Diesel-Fahrverbots ernst – und erntet dafür Kritik. „Das stufenweise Diesel-Fahrverbot kommt absolut zur Unzeit“, sagte Franz Xaver Peteranderl, Präsident der Handwerkskammer, unserer Zeitung. Allerdings erkenne er das Bemühen der Stadt, Ausnahmen für Handwerker zu realisieren.

Der Stadtrat beschloss gestern die schrittweise Ausweitung und Verschärfung der Fahrverbote für alte Diesel. Bis zu drei Stufen im kommenden und übernächsten Jahr sollen dafür sorgen, dass künftig die Grenzwerte für Stickoxide in der Stadt eingehalten werden. Die Opposition im Stadtrat erklärte, die Maßnahme sei nicht verhältnismäßig.

In einer ersten Stufe wird ab Februar der Mittlere Ring Teil der Umweltzone. Bisher war er nur ihre äußere Grenze. Zudem fallen künftig auch Diesel mit der Abgasnorm Euro 4 unter das Verbot, selbst wenn sie eine grüne Plakette haben. Davon sind auch tausende Pendler im Umland betroffen. Zurzeit sind beispielsweise 3941 Diesel-Pkw mit der Schadstoffklasse 4 im Landkreis Ebersberg zugelassen. Das entspricht einem Anteil von 4,5 Prozent des gesamten Pkw-Bestands. Im Landkreis München gibt es noch 10 053 Euro-4-Diesel, im Landkreis Freising 5646, im Landkreis Fürstenfeldbruck 6197.

Allerdings soll es Ausnahmen geben, unter anderem für Anwohner, Lieferverkehr, Handwerker mit Parklizenz, Beschäftigte im Schicht- oder Pflegedienst sowie für Arztbesuche oder Umzüge. Reicht der erste Schritt nicht aus, um die Grenzwerte einzuhalten, soll am 1. Oktober 2023 die nächste Stufe in Kraft treten.

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