Bayern fehlen 2000 Busfahrer

von Redaktion

Personal-Probleme im öffentlichen Nahverkehr immer massiver

München – Nutzer von Bussen und U-Bahnen können ein Lied davon singen: Akuter Fahrermangel und hoher Krankenstand sorgen für immer massivere Probleme im öffentlichen Personennahverkehr. Jetzt schlagen die Omnibusunternehmen Alarm: In Bayern fehlen derzeit 2000 Busfahrer.

Besonders betroffen sind laut Stephan Rabl, Geschäftsführer des Landesverbands Bayerischer Omnibusunternehmer, München und Oberbayern. Man bemühe sich „mit allen Kräften, die Verkehre weitgehend aufrechtzuerhalten. Aber mit Blick in die Zukunft schwant uns Böses“, sagte Rabl unserer Zeitung. „So kann Verkehrswende nicht gelingen.“

Wenn die Politik das Ziel erreichen wolle, bis 2030 die Zahl der Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel zu verdoppeln, bräuchte man zusätzlich 78 000 Busfahrer, in Bayern allein bis zu 25 000. In den kommenden Jahren würden viele ältere Busfahrer ausscheiden. Dringend erforderlich sei es, die Busfahrer-Ausbildung zu vereinfachen.

Bisher kostet ein Führerschein weit über 10 000 Euro, in Österreich nur 3500 Euro. Allerdings ist auch der Tarifvertrag ein Problem – Busfahrer in Bayern haben nur 14,40 Euro Stundenlohn. Viele auswärtige Arbeitskräfte etwa aus Südosteuropa suchen eher einen Job außerhalb des Ballungsraums.

Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) leidet zudem unter einer Krankheitswelle. Wegen erkrankter Fahrer sind schon seit Anfang Oktober die Takte der Buslinien empfindlich reduziert. Beim MVV wurden, etwa in den Landkreisen München und Ebersberg, Linien auf einen 40-Minuten-Takt ausgedünnt. Der Regionalverkehr Oberbayern, der auch in den Kreisen Miesbach, Weilheim und Garmisch-Partenkirchen unterwegs ist, reagierte ähnlich.  cm/rmi/dw

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