München – Kaputte Straßen, bröckelnde Brücken, marode Schienen und Wasserwege, viel zu langsames Internet: Über Jahrzehnte wurde die deutsche Infrastruktur konsequent vernachlässigt. So darf es nicht weitergehen, fordert nun die gesammelte Mobilitätsbranche in einem Brandbrief, der unter anderem direkt an Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) adressiert ist. Der „Investitionsstau der Vergangenheit“ müsse endlich beseitigt werden, heißt es in dem Brief vom Deutschen Verkehrsforum (DVF), der unserer Zeitung vorliegt. Dort sind 170 Unternehmen und Verbände versammelt, darunter die Bahn, der ADAC, die Lufthansa oder der Logistikkonzern DHL.
Allein um Straßen, Schienen und Wasserwege zu finanzieren, seien 318 Milliarden Euro nötig. Neben der Sanierung der Infrastruktur veranschlagt die Branche bis ins Jahr 2045 zudem zusätzlich rund 240 Milliarden Euro, um den Verkehr klimaneutral zu machen. Angesichts dieser Riesensummen seien die geplanten 20 Milliarden pro Jahr für den Verkehrshaushalt viel zu wenig, warnt das DVF in dem Brief. höß