Patriot-Raketen aus Bayern

von Redaktion

US-Rüstungsriese produziert mit MBDA in Schrobenhausen

Schrobenhausen – Das Raketenabwehrsystem Patriot aus den USA soll künftig auch in Deutschland gebaut werden. Der US-Rüstungskonzern Raytheon hat ein entsprechendes Abkommen mit seinem europäischen Konkurrenten MBDA in Schrobenhausen geschlossen. Es geht um hunderte von Raketen für die Bundeswehr wie auch für andere Nato-Länder. Auch deutsche Technologie kommt bei der Rakete neuen Typs zum Einsatz, etwa beim Antriebsmotor und den Gefechtsköpfen.

Es ist ein historischer Schritt, denn üblicherweise hat die amerikanische Rüstungsindustrie den Ruf, ihre Technologie auch gegenüber europäischen Partnern eher abzuschotten. Die neue Kooperation ist offenbar auf Dauer angelegt: Das Projekt heißt „Patriot 2048“.

Patriot dient der Abwehr von Marschflugkörpern, ballistischen Mittelstreckenraketen und Flugzeugen. Solche Systeme sind aktuell vor allem in der Ukraine gefragt. Vor dem Hintergrund der russischen Angriffe, vor allem auf Infrastruktur, dringt die Ukraine auf westliche Unterstützung. Zuletzt hatte die ukrainische Regierung zu Wochenbeginn beim Treffen der Nato-Außenminister in Bukarest gefordert, moderne Patriot-Luftabwehrsysteme zu liefern.

MBDA ist ein integriertes europäisches Rüstungsunternehmen mit weiteren Standorten in Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien, das auf die Entwicklung und Herstellung von Lenkflugkörpern spezialisiert ist. Der Standort Schrobenhausen hat 1300 Beschäftigte.  mp

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