Ampel verfehlt Wohnungs-Ziel

von Redaktion

Experten kritisieren: Weit von jährlich 400 000 Neubauten entfernt

München – Wohnungswirtschaft und Handwerk rechnen mit einem Scheitern der Bundesregierung bei ihrem Vorhaben, jedes Jahr 400 000 neue Wohnungen zu bauen. Hans Maier vom Verband bayerischer Wohnungsunternehmen sagte unserer Zeitung: „Bei den jetzigen Rahmenbedingungen ist das Ziel nicht erreichbar, zumal von diesen 400 000 Wohnungen ein Viertel gefördert sein soll.“ Der Grund dafür sei nicht nur teure Energie, auch Materialmangel, gestörte Lieferketten und die zuletzt gestiegenen Zinsen hätten das Bauen verteuert. Das Problem sei, „dass die staatliche Förderung an diese neuen Rahmenbedingungen nicht angepasst ist“, kritisierte Maier.

Franz Xaver Peteranderl, Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern, sagte: „In der gesamten Legislaturperiode sollten eigentlich 400 000 sozial geförderte Wohnungen entstehen, aber schon im ersten Jahr wurden die dafür nötigen 100 000 Wohnungen nicht gebaut. Daher ist klar, dass die Regierung ihr Ziel nicht mehr erreichen wird.“ Auch werde es nicht gelingen, dass jedes Jahr zusätzlich 300 000 Privatwohnungen gebaut werden. „Das ginge nur bei besseren Abschreibungsmöglichkeiten und einer höheren Förderung“, so Peteranderl.

„Es droht ein Absturz mit Ansage, die Regierung wird ihr Wohnungsziel krachend verfehlen“, sagte Axel Gedaschko, Präsident des Bundesverbandes der deutschen Wohnungs- und Immobilienunternehmen, der „Bild“. Gedaschko rechnet in diesem Jahr mit nur 250 000 neu gebauten Wohnungen. Für 2023 sagte er den Neubau von rund 200 000 Wohnungen voraus, für „2024 dann noch weniger“. sh

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